Die häufigsten Fehler bei Gravuren – und wie du sie vermeidest
Die häufigsten Fehler bei Gravuren – und wie du sie vermeidest
Jede Gravur erzählt eine kleine Geschichte – aber manchmal wird diese Geschichte schwieriger lesbar, als sie sein müsste. Oft liegt das nicht am Laser, sondern an typischen Fehlern, die sich leicht vermeiden lassen.
In diesem Teil unserer Reihe „Ein Kaffee lang Gravurwissen – vom Massenprodukt zum Unikat“ zeige ich dir die häufigsten Stolperfallen und gebe dir Tipps aus der täglichen Werkstattpraxis.
1. Zu kleine Schriftgrößen
Einer der häufigsten Fehler: Die Schrift sieht am Bildschirm wunderschön aus – ist aber in der Gravur kaum noch lesbar. Besonders filigrane Schriften können bei sehr kleinen Größen „zulaufen“ oder vollständig verschwinden.
So vermeidest du den Fehler:
- Serifenlose Schriften ab ca. 8–9 pt verwenden
- Schreibschriften lieber etwas größer wählen
- Kurze Texte statt langer Sätze – das Auge dankt es dir
2. Falsche Schriftwahl für das Material
Manche Schriften wirken auf Holz warm und klar, auf Edelstahl jedoch blass oder schwer lesbar. Und andersrum: Sehr feine Schriften sind auf Glas wunderschön, aber auf Bambus kaum sichtbar.
Vermeiden durch einfache Regel:
- Holz: Klare, nicht zu dünne Schriften
- Glas: Elegante, feinere Fonts funktionieren gut
- Metall: Alles möglich, aber Kontrast beachten
3. Zu viele Details im Motiv
Logos, Wappen oder filigrane Illustrationen wirken beeindruckend – bis man versucht, sie in 5 cm Größe zu gravieren. Winzige Linien, Schraffuren oder Verläufe gehen schnell verloren.
Tipp aus der Praxis: Je kleiner das Produkt, desto weniger Details sollte das Motiv haben.
4. Schlechter Kontrast zwischen Material und Gravur
Gerade bei hellen Hölzern oder bestimmten Metallen wirkt die Gravur manchmal zu schwach. Das liegt nicht am Laser, sondern daran, dass Material und Gravur farblich kaum auseinanderliegen.
So vermeidest du das:
- Dunklere oder harte Hölzer wählen (z. B. Walnuss, Buche)
- Bei Glas Motive mit ausreichend Fläche gravieren
- Bei Edelstahl klare Linien bevorzugen
5. Falsche Ausrichtung oder Platzierung
Ein häufiger „Ärger-Moment“: Der Text steht zu nah am Rand, ist leicht schief oder nicht zentriert. Das passiert oft, wenn man sich zu sehr auf das Auge verlässt statt auf klare Hilfslinien.
Besser:
- Vor dem Gravieren digitale Hilfslinien nutzen
- Bei runden Objekten wie Tassen: Mitte markieren
- Immer eine Mini-Vorschau im Designer prüfen
6. Unpassende Motive für kleine Produkte
Schlüsselanhänger, Ringe oder kleine Namensplättchen haben oft nur wenige Millimeter Platz. Motive mit Flächen, vielen Elementen oder langen Sprüchen sind dort schlicht ungeeignet.
Merksatz: Je kleiner das Produkt, desto klarer und simpler muss das Motiv sein.
7. Zu lange Texte
Persönliche Worte sind schön – aber Platz ist nun mal begrenzt. Lange Sätze führen dazu, dass die Schrift winzig wird. Das Ergebnis: schwer lesbar und wenig hochwertig.
Tipp: Weniger ist mehr. Manchmal wirken ein oder zwei Wörter stärker als ganze Absätze.
8. Unsaubere Vorlage (z. B. bei Logos)
Häufig schicken Kunden Logos in schlechter Auflösung. Das führt dazu, dass Linien unscharf werden oder der Laser versucht, Pixel „nachzuzeichnen“.
So vermeidest du das:
- SVG oder hochauflösende PNGs nutzen
- Keine Screenshots verwenden
- Schriften nicht eingebettet? Kurz vorher in Pfade umwandeln
Fazit: Kleine Fehler – große Wirkung
Viele missglückte Gravuren entstehen nicht durch den Laser, sondern durch zu kleine Schriften, falsche Materialien, detailreiche Motive oder schlechte Vorlagen.
Mit ein paar einfachen Regeln kannst du diese Fehler leicht umgehen und sicherstellen, dass dein Unikat wirklich so wirkt, wie du es dir vorgestellt hast.
Im nächsten Artikel schauen wir auf ein spannendes Thema für Firmenkunden: B2B-Gravuren – was Unternehmen wirklich brauchen.